Zeilensprung

Dieses Dialogfenster hilft Ihnen bei der Beseitigung von Problemen durch Zeilensprung, einem häufigen Phänomen bei Bildern aus Videos.

Digitalkameras und andere Videoausrüstungen arbeiten aus historischen Gründen mit überlagerten Bildern. Diese Bilder enthalten zwei "Halbbilder" – Teilbilder – die von verschiedenen Szenen stammen können, besonders wenn die Sequenz des Quellvideos viele Bewegungen enthielt. Das erste Halbbild wird in den ungeraden Zeilen des Bildes gespeichert, das zweite Halbbild wird in den geraden Zeilen gespeichert. Wenn die Szene statisch ist, das heißt ohne Bewegung, besitzt das Bild die volle Auflösung und Deinterlacing ist nicht erforderlich. (Das gleiche gilt für Bilder, die von klassischen Filmvideos aufgenommen worden, die normalerweise auch zwei Halbbilder in jedem Bild enthalten.) Wenn die Szene zwischen den Frames grundlegend wechselt, enthält das Bild zwei grundlegend verschiedene Halbbilder. Die Mehrzahl der Kamerastandbilder liegen irgendwo dazwischen: einige Teile sind bewegt, andere statisch.

Verwenden Sie Bearbeiten | Einstellen | Zeilensprung… im Browser-Fenster oder Einstellen | Zeilensprung… im Editor-Fenster, um das Zeilensprung-Fenster zu öffnen; oder drücken Sie [Strg+Umschalt+L].

Zoner Photo Studio kann Ihnen bei der Justierung und Korrektur von Fotos helfen, die überlagerte Halbbilder enthalten. Unterschiedliche Bilder erfordern unterschiedliche Methoden – manchmal müssen Sie nur einen Teil des Bildes deinterlacen; manchmal benötigen Sie sogar unterschiedliche (De)Interlacing-Tools für verschiedene Teile eines Bildes!

  • Halbbild verbinden – das ist die im Allgemeinen empfohlene Methode. Dabei wird versucht, beide Halbbilder in Bereichen ohne Bewegung intelligent zu verbinden, um die endgültige Auflösung des Bildes zu steigern. In Bereichen mit Bewegung benötigt das Programm ein "bevorzugtes" Halbbild, das beibehalten werden soll (und das Äußere wird verworfen).
  • Halbbild überschneiden – diese Methode verbindet zwei Halbbilder in einem Bild. In Bereichen mit Bewegung wird das Bild "verdoppelt" und verschwommen.
  • Halbbild interpolieren – nur das bevorzugte Halbbild wird für Berechnungen verwendet, das andere Halbbild wird verworfen und mit Zeilen ersetzt, die durch Interpolation ermittelt wurden.
  • Halbbild duplizieren – nur das bevorzugte Halbbild wird für Berechnungen verwendet, das andere Halbbild wird verworfen und mit Zeilen ersetzt, die durch das Duplizieren von Zeilen des bevorzugten Halbbilds ermittelt wurden.
  • Halbbild unterabtasten – nur das bevorzugte Halbbild wird verwendet. Anstatt Zeilen dazwischen einzufügen, wird es mittels Interpolation geschrumpft (subsampled), so dass das Seitenverhältnis im endgültigen Bild korrekt ist. Das resultierende Bild wird 1/4 der Auflösung des Originals besitzen.
  • Halbbild wechseln – Diese Methode ist kein Deinterlacing-Verfahren. Stattdessen werden die beiden Halbbilder getauscht. Das ist hilfreich, weil einige Programme irrtümlicherweise Halbbilder in entgegengesetzter Reihenfolge speichern. Durch das Wechseln wird das Problem behoben.

Das Kästchen Erstes Halbbild bevorzugen stellt ein, welches der beiden Halbbilder das "bevorzugte" ist. Die richtige Einstellung für dieses Kästchen ist von Fall zu Fall unterschiedlich.

Verbindungsschwelle – dadurch wird der Mindestbetrag des Unterschieds eingestellt, der bei Verwendung von Halbbild verbinden als Bewegung angesehen wird. Wenn dieser Wert zu hoch eingestellt ist, können durch das Verbinden der Halbbilder nicht alle Zeilensprung-Artefakte im Bild erkannt und entfernt werden. Wenn dieser Wert zu niedrig eingestellt ist, wird die Auflösung des Bildes unnötig verringert, weil vom nicht-bevorzugten Halbbild mehr als notwendig verworfen und durch Interpolation ersetzt wird. Wir empfehlen Werte von 10 bis 25.

Helligkeit prüfen, nicht Farbe – Bewegungserkennung bei Verwendung von Halbbild verbinden basiert auf Unterschieden, entweder bei Farbe oder Helligkeit, für jedes Pixel im ersten und zweiten Halbbild. Die Erkennung anhand von Farben ist bei gezeichneten Bildern oder anderen Szenen mit großen Bereichen einer Farbe am hilfreichsten (insbesondere Animationsfilme). Die helligkeitsbasierte Erkennung funktioniert gut bei Teilen eines Bildes mit transparenten Elementen (beispielsweise Fernsehgrafiken oder Logos).

Sie sollten ein Bild deinterlacen, bevor Sie es weiter bearbeiten
(und besonders bevor Sie dessen Größe ändern).